Bundesliga

Liga Schlussbereicht – Warum bei den Dannstadter Piloten der Tabellenplatz in der Bundesliga nicht so wichtig ist

Segelflugbundesliga, 2. Bundesliga und Landesliga Rheinland-Pfalz Schlussbericht | Text: Thomas Leimert | Bild: Norbert Lenz | Erschienen in: Die Rheinpfalz, 16.09.2020

Segelfliegen-Bundesligist SFG Giulini hat die Saison auf dem 16. Platz abgeschlossen. Es war nicht die beste Serie des in Dannstadt-Schauernheim beheimateten Klubs, doch das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist den Piloten das Naturerlebnis und der Spaß am Hobby.

„Wir sind von Beginn an in der Bundesliga dabei. Das sind jetzt schon fast 20 Jahre“, sagt Charly Müller, einer der erfahrensten Piloten. Andere Vereine hätten personell zugelegt, besseres Material und neuere Maschinen, aber Rang 16 sei in Ordnung. Das gilt auch für den 13. Platz, den Zweitligist SSV Ludwigshafen erreichte, mit dem sich die SFG das Gelände teilt. „Die Mannschaften sind durchmischt“, erklärt Müller. Er freut sich außerdem über den Erfolg der Paradiesvögel, die in der Landesliga Vizemeister wurden. Die Paradiesvögel setzen sich aus Sportlern der beiden Klubs zusammen, die aber nicht den Ehrgeiz haben, in der Bundesliga mitzufliegen.

Da in den Bundesligen die drei besten Flüge in die Wertung kommen, sind die Platzierung nicht hoch genug zu bewerten. „In den großen Zentren fliegen 30, 40 Piloten am Wochenende. Da ist die Chance auf drei gute Ergebnisse größer, als bei uns mit unseren drei bis sechs Leuten“, verdeutlicht Uwe Melzer. Der 56 Jahre alte Melzer, der mit Dieter Bartek und Charly Müller die meisten Punkte für die SFG holt, fliegt auch für die Nationalmannschaft. Die Europameisterschaft in Litauen ist zwar abgesagt worden, aber Müller hofft für den Teamkollegen, dass sie 2022 nachgeholt werden kann.

Nachwuchs überzeugt mit guten Leistungen

„Die Strecken, die wir zurücklegen, betragen 400 bis 600 Kilometer. Peter Mangold hat es mal auf rund 1000 Kilometer geschafft“, berichtet Müller. Melzer, der wie Müller seit vielen Jahrzehnten fliegt, erzählt, dass er in der abgelaufenen Runde einmal neun Stunden unterwegs war. „Es ist ein anspruchsvoller Sport mit viel Technik, bei dem man die Natur genießen kann“, erläutert Melzer. Bei einer so langen Zeit in der Luft seien ein stabiler Kreislauf und absolute körperliche Fitness enorm wichtig.

Paradiesvögel, SSV und SFG haben die U25-Landesliga dominiert und waren die besten Teams. „Das zeigt, dass es weitergeht, dass der Nachwuchs schon sehr erfolgreich ist“, freut sich der 62-jährige Müller, der auch Fluglehrer ist. Schon mit 14 dürfe ein Jugendlicher fliegen – wenn der Fluglehrer zustimmt. „Der Zeitaufwand ist hoch, die Ausbildung sehr intensiv. 40 bis 70 Starts muss ein Neuling hinter sich haben, bevor er alleine fliegen darf“, sagt Müller.

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